Das schwäbische Lebensgefühl im Gebäck
Die Seele ist ein langgestrecktes Weizengebäck der schwäbischen Küche, das aus Oberschwaben stammt. Sie ist außen knusprig, innen weich, luftig und feucht und wird in der Regel mit Salz und Kümmel bestreut. In anderen Gebieten wird sie auch als schwäbische Seele bezeichnet.
Die Seele hat eine lange Geschichte. Sie wurde bereits im 16. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt und war ursprünglich ein Allerseelenbrot, das zum Gedenken an die Verstorbenen gegessen wurde. Die Form der Seele soll dabei an die Knochenform der Bein- und Armknochen erinnern, in denen die Seele früher vermutet wurde.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Seele zu einem beliebten Alltagsgebäck. Sie wird heute in vielen Bäckereien in Schwaben und darüber hinaus verkauft. Die Seele ist ein fester Bestandteil der schwäbischen Küche und wird zu vielen Gelegenheiten gegessen, zum Beispiel zum Frühstück, zum Abendbrot oder als Snack.
Zubereitung und Eigenschaften
Die Seele wird aus einem einfachen Teig aus Weizenmehl, Wasser, Hefe, Salz und Kümmel hergestellt. Der Teig wird handgeknetet und anschließend in lange, ovale Formen geformt. Die Seelen werden dann bei hoher Feuchtigkeit im Backofen gebacken. Dadurch erhalten sie ihre typische unregelmäßige Form und ihre knusprige Außenkruste.
Die Seele ist ein sehr vielseitiges Gebäck. Sie kann pur gegessen werden, aber auch mit verschiedenen Belägen, zum Beispiel mit Butter, Käse, Wurst oder Marmelade. Die Seele ist auch ein beliebter Bestandteil von schwäbischen Gerichten, zum Beispiel von Maultaschen oder Spätzle.
Die Seele ist nicht nur ein leckeres Gebäck, sondern auch ein wichtiger Teil der schwäbischen Kultur. Sie steht für das schwäbische Lebensgefühl, das geprägt ist von Bodenständigkeit, Gemütlichkeit und Lebensfreude. Die Seele ist ein Symbol für die schwäbische Heimat und Tradition.
Die Seele ist ein unverzichtbares Stück schwäbischer Kultur. Sie ist ein leckeres, vielseitiges und kulturell bedeutsames Gebäck, das in jeder schwäbischen Küche zu finden ist.
Schwäbische Seelen
Die Vielfalt der Seele ist bemerkenswert. Ob lang und dünn, kurz und kräftig oder mit Körnern bestreut – die unterschiedlichen Varianten dieses Gebäcks spiegeln die kreative Vielfalt der Bäcker wider. Jede Bäckerei hat ihre eigene Interpretation, und so wird die "Seele" zu einem individuellen Genuss, der die regionale Vielfalt unterstreicht.
Vorteile einer langen Teigführung bei Hefeteigen
Hefeteige sind eine beliebte Grundlage für Brot, Brötchen, Kuchen und andere Backwaren. Bei der Herstellung von Hefeteigen ist die Teigführung ein wichtiger Faktor, der die Qualität des Endprodukts maßgeblich beeinflusst.
Bei der Teigführung wird der Teig nach dem Kneten eine gewisse Zeit lang ruhen gelassen. Dies geschieht, damit die Hefe im Teig arbeiten und die Zutaten miteinander verbinden kann.
Eine lange Teigführung hat viele Vorteile. Sie führt zu folgenden Ergebnissen:
Knackigere Kruste: Durch die längere Ruhezeit kann sich die Stärke im Teig besser entfalten. Dadurch wird die Kruste beim Backen knuspriger.
Luftigere Krume: Durch die längere Ruhezeit kann sich die Hefe besser entfalten. Dadurch wird die Krume des Brotes oder der Brötchen luftiger und saftiger.
Intensiveres Aroma: Durch die längere Ruhezeit können sich die Aromen im Teig besser entfalten. Dadurch erhält das Brot oder die Brötchen ein intensiveres Aroma.
Bessere Verträglichkeit: Durch die längere Ruhezeit werden schädliche Stoffe im Teig abgebaut. Dadurch ist das Brot oder die Brötchen besser verträglich für Menschen mit Unverträglichkeiten.
Die Dauer der Teigführung kann je nach Rezept und gewünschter Backware variieren. Bei Brotteig beträgt die Teigführung in der Regel 24 bis 48 Stunden. Bei Brötchenteig kann die Teigführung auch kürzer sein, beispielsweise 6 bis 12 Stunden.
Eine lange Teigführung erfordert zwar etwas mehr Zeit und Planung, lohnt sich aber in jedem Fall. Das Ergebnis ist ein schmackhafteres und bekömmlicheres Brot oder Brötchen.
Zutaten
Und so geht's:
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Teig zubereiten
Mehl, Hefe, Salz, Zucker und das lauwarme Wasser in eine Schüssel geben und zu einem geschmeidigen Teig kneten, bis er sich vom Schüsselrand löst.
Beim Mehl kannst du statt Weizenmehl natürlich auch z. B. Dinkelmehl verwenden.
Ich mische hier die beiden Mehle 50:50. -
Abgedeckt an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen.
Falls du deinen Backofen hierzu verwendest, heize ihn auf 50 °C vor, stelle deine Teigschüssel hinein und lasse die Ofentür einen Spalt geöffnet.
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Knete und falte deinen Teig in dieser Zeit 2x (am Besten mit nassen Händen) und stelle ihn anschließend zugedeckt über Nacht in den Kühlschrank.
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Forme nun aus deinem Hefeteig deine Seelen.
Ich bereite sie normalerweise zu Semmeln (Brötchen) zu mit einem Rohgewicht von ca. 115 - 120 Gramm.
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Lege deine Rohlinge auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech, schneide sie der Läge nach ein und lasse sie nochmals ca. 30 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort gehen.
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Ofen vorheizen und backen
Heize deinen Ofen auf 240 °C Ober-/Unterhitze vor.
Besprühe oder bepinsle deine Rohlinge mit Wasser und bestreue sie dann mit etwas grobem Meersalz und Kümmel.
Backe deine Seelen nun für ca. 10 Minuten bei 240 °C, reduziere dann die Temperatur auf 190 °C und backe sie für weitere ca. 10 Minuten bis sie goldbraun sind.
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